Die PERRY RHODAN-Aufnäher
Der ungekürzte Werkstattbericht von Robert Vogel

Die Idee, Aufnähermotive für PERRY RHODAN zu entwickeln, ging zeitlich schon zurück bis Sommer 2000, als die Vorbereitungen für den PERRY RHODAN PR-Weltcon in Mainz im Gange waren. Damals fragte mich Klaus B., ob ich mir nicht eine nette Beigabe für die Besucher des Cons einfallen lassen könnte. Da brauchte ich nicht lange zu überlegen. "Wie wäre es mit einem Missions-Aufnäher STARDUST 1 im Stil der NASA/APOLLO-Motive ?" Klaus war begeistert... aber leider wurde dann wegen der üblichen "Budgetbegrenzungen" doch nichts daraus. Die Idee löste jedoch eine ziemlich heftige "Kreativ-Phase" in mir aus, die zur Folge hatte, dass ich ihm regelmässig Vorschläge für den PR-Weltcon zuschickte, die den armen Klaus bis zum Rande der Verzweiflung brachten. Na ja, er hatte mich ja selbst nach "kreativen Input" gefragt! Aber das ist eine andere Geschichte, die ich aber bei passender Gelegenheit gerne an die interessierte Öffentlichkeit tragen werde. Die Aufnäher waren also zunächst vom Tisch, aber ich hatte Sie keinesfalls vergessen. Ich liess die Idee noch etwas reifen und brachte sie im Sommer 2002 erneut auf. Alles begann mit einem Anruf bei Klaus B und dem einen Satz "Ich habe da eine Idee !". In der Regel war das der Zeitpunkt, an dem sich Klaus N. verleugnenen liess und bei Klaus B. die Panzerschotts vor dem Büro herunter und die 150fach gestaffelten Paratronschirme (oder was gerade an Schutzschirmen so aktuell ist) hochgingen. Es sprach für ihn, dass er sich noch an meine Idee erinnern konnte und mir das OK für ein Kick-Off Meeting mit dem zuständigen Experten und die Entwicklung einer Projektstudie gab (im Klartext: er sagte: "Mach' mal und schliesse Dich mit Rainer Castor kurz, dann schaue mer mal...") Das Schöne an der PERRY RHODAN-Redaktion ist, dass man mit den Leuten VERNÜNFTIG reden kann. Meine Erfahrungen mit PARAMOUNT/STAR TREK oder LUCASFILM/STAR WARS sehen da ganz anders aus, aber das ist ebenfalls eine andere Geschichte.. Ein paar Tage später war ich zu Rainer Castor unterwegs. Da er nur etwa 1,5 Autostunden von mir entfernt wohnt, war es relativ leicht, einen Zeitpunkt festzulegen. Meine ursprüngliche Überlegung bestand darin, Rainer mit meinen Idee nicht unnötig lange zu nervenSTARDUST, denn für ein PERRY RHODAN-Autor ist Zeit eine kostbare Sache. Der andere Autor, den ich über mein Vorhaben informiert hatte, war mein langjähriger Spezi Uwe Anton, der mich schon schonend darauf vorbereit hatte, was bei einem Treffen mit Rainer passieren könnte. "Pass auf Robert, wenn Du Rainer nach einer noch so unwichtig erscheinenden Information aus dem Perry-versum fragst und eigentlich nur einen Satz als Antwort benötigst, schreibt er Dir einen halben Roman. Und frage ihn um Gottes Willen AUF GAR KEINEN FALL nach etwas zum Thema Arkoniden. Also ich kann Dir da Sachen erzählen....." und auch das ist eine andere Geschichte. In Rainers berühmten Keller sah es ähnlich aus wie bei mir zu Hause, und deshalb fühlte ich mich gleich sehr wohl dort. Rainer und ich kannten uns schon ein paar Jahre, aber dies war die erste Gelegenheit, mit ihm direkt zusammenzuarbeiten. Ich sehe mich als eine Person, die viele Ideen hat, aber einen Partner benötige, diese grafisch umzusetzen. Da war ich bei Rainer an der richtigen Adresse. Ich beschrieb ihm meine Grundidee, und darauf machte er sich daran, am Computer einfache grafische Symbole über den Monitor zu schieben, bis wir eine ungefähre Vorstellung davon hatten, wie die einzelnen Elemente des Motivs angeordnet sein sollten.

Wir begannen mit der STARDUST 1, denn hier konnte man sich sehr an die bekannten NASA-Logos anlehnen. Bei der MARCO POLO sollte der historische Bezug des Schiffsnamens durch die chinesische Mauer im Weltraum verdeutlicht werden. Die durch die Richtungspfeile als Zielpunkt bestimmte Galaxis ist natürlich nicht als Gruelfin zu erkennen (denn es war technisch nicht möglich, ein Astro-Foto der Galaxis auf ein Aufnäher-Element zu übertragen), aber jeder Fan erkennt ohnehin, was damit gemeint ist. Das Schiff ist nur durch die Silhouette angedeutet, denn weitere Details hätten den Aufnäher auch nicht optisch aufgewertet. Die Schlichtheit des SOL-Aufnähers war Rainers Idee, die ich sehr begrüsste. Beim vierten Motiv, den ANGRY MOSQUITOS hatte ich eine ganz präzise Idee, auf die Rainer sofort ansprang. Der Aufnäher sollte aus einer Zeit stammen, als Männer noch richtige Helden, Frauen noch richtige Frauen… und kleine grüne Pelzwesen von Alpha 6 noch richtige kleine grüne Pelzwesen von Alpha 6 waren ! Die ANGRY MOSQITOS war ein legendäres Raumjäger-Geschwader, dass zwischen 2404-2406 während der „heissen Phase“ im Kampf gegen die MEISTER DER INSEL in Andromeda etliche waghalsige Einsätze flog und sich unzählige Male auszeichnete. Gegenwärtig entwickle ich den genauen Hintergrund, vielleicht gibt das Mal Stoff für ein Taschenbuch.

MARCO POLO

Da mir nicht bekannt war, welche grafischen Symbole für die PR-Serie in den letzten Jahren entwickelt worden waren, fragte ich Rainer auch nach ev. Bildern für ausserirdische Völker. Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen „Da haben wir leider so gut wie gar nichts, aber ich habe da mal ein paar Sachen für die Arkoniden entwickelt.“ ARKONIDEN. Da war es gefallen, das VERBOTENE WORT ! Mir entging nicht, dass sich beim Aussprechen dieses Wortes ein verdächtiges Glitzern in Rainers Augen gebildet hatte. Am liebsten hätte ich mir selbst in den Allerwertesten für diese Frage getreten, denn ich hätte mir wirklich ausrechnen können, dass Rainer nur auf eine solche Gelegenheit gewartet hatte, sein Lieblingsthema zur Sprache zu bringen. Jetzt galt es, sofort „Schadensbegrenzung“ vorzunehmen, denn ich hatte die Warnung von Uwe Anton noch sehr gut in Erinnerung. „Also für die Rangordnung in der arkonidischen Flotte.....“-„Rainer, das ist ja sehr interessant, aber meinst Du wirklich, dass sich so viele Fans dafür interessieren, dass sie sich Aufnäher von diesen Motiven kaufen werden ?“-„Und dann hätte ich noch.....“-„RAINER ! Die Grundauflage beträgt 500 Stück. Hast Du so viele Arkoniden im Schrank, die sich das zulegen werden ?“-„Hmm, äh also grummel grummel na ja....“

Puuh ! Da konnte ich ja wirklich von Glück sprechen, dass Uwe Anton nicht auf die Idee gekommen war, mir Symbole für terranische Fußball- mannschaften im Jahr XYZ NGZ vorzuschlagen !

Damit hatten wir die Grundentwürfe für die ersten vier Aufnäher festgelegt. Weitere Ideen hatten wir noch mehr als genug. Mittlerweile war es schon weit nach Mitternacht geworden, und es wurde langsam Zeit , mich auf den Rückweg zu machen. Wenn es nach Rainer gegangen wäre, hätten wir glatt durchgemacht, weil wir uns in die Materie gut hineingesteigert hatten.

Damit war die Arbeit jedoch noch längst nicht getan. Für die Detailarbeit engagierte ich Oliver Brehm, der sich in der Szene einen Namen als Nachbauer von Film-Props und Illustrator gemacht hatte. An mehreren Abenden entstand so der endgültige „Look“ der Aufnäher, der danach von Rainer und Bolli abgesegnet wurde. Uwe Anton hatte sich bei meinen Bitten um Kommentare/Verbesserungsvorschläge sehr schnell geoutet, als er beim Anblick der STARDUST 1 der Ansicht war, es würde nicht stimmen. Er hatte eine Form ähnlich wie die SATURN 5-Rakete in Erinnerung ! Das war mal wieder typisch für einen der „Jungen Wilden“: von den „PR-Basics“ keine Ahnung ! Nach diesem peinlichen Kommentar schickte ich eine vertrauliche Mail an Bolli mit der Anregung, es wäre wohl angebracht, für manche Autoren „Auffrischungskurse“ in Sachen PR-Geschichte zu halten. Was sollen denn Legionen von Fans von ihren Idolen halten, wenn diese selbst wissen, wie die STARDUST 1 aussieht!

Sol

Der danach notwendige Bürokratismus (sprich: Ausarbeitung des Lizenzvertrags ) nahm gottlob nur wenig Zeit in Anspruch (da zahlt es sich aus, dass man die Leute schon einige Jahre kennt).

Mir persönlich hat das Projekt PERRY RHODAN-Aufnäher sehr viel Spass gemacht, weil ich die Gelegenheit hatte, nicht nur „irgendeinen“ lizenzierten PR-Fanartikel zu schaffen, sondern einen (wenn auch winzig kleinen) Beitrag zum offiziellen PERRY-versum zu leisten. Sollte das Interesse bei den Fans gross genug sein, werden den ersten vier Motiven weitere folgen. Für die gute Zusammenarbeit bei diesem Projekt danke ich gamz besonders Rainer Castor und Oliver Brehm sowie Klaus Bollhöfener und Uwe Anton.

Zu den Aufnähern selbst ist zu sagen, dass sie einen Durchmesser von ca. 3,5 Inch haben, also sehr schön auf Ärmel von Jeansjacken etc. passen. Auf der Rückseite jedes Aufnähers befindet sich Bügel-Klebefolie, die die Stabilität nach dem Aufnähen noch unterstützt. Bei der Auswahl der Materialien habe ich grossen Wert auf Detailgetreue und hochwertige Qualität gelegt, damit man lange Zeit Freude an den Aufnähern hat. Sie eignen sich übrigens auch sehr gut als „Erkennnungszeichen“ von PR-Fans untereinander.

Mosquitos

Von jedem Aufnäher wird es eine auf 500 Exemplaren limitierte Erstauflage geben, die sich von ev. Späteren Auflagen farblich unterscheiden wird. Damit wird ein hoher Sammlerwert gewährleistet. Die Aufnäher sind nicht über die üblichen PERRY RHODAN-Händler erhältlich, sondern lediglich beim Hersteller. Der Preis beträgt pro Aufnäher EUR 9,80 sowie alle vier im Set EUR 35,-. Hinzu kommt noch eine Versandpauschale von EUR 2,-. Die Auslieferung erfolgt ausschliesslich per Vorkasse oder Nachnahme. Pro Besteller werden nicht mehr als fünf komplette Sets abgegeben.

 

Bezugsadresse/Anfrage:

Robert Vogel
PF 1401
64569 Nauheim
E-Mail: robert@robertvogel.net

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